Kraftstoff für die Denkzellen

Wer glaubt, beim Denken brauche man keine Energie, der irrt. Gemessen an seiner Größe ist das Gehirn unser größter Energieverbraucher. Obwohl es beim erwachsenen Menschen nur 2 % des Körpergewichtes ausmacht, verbraucht es etwa 20 % der Energie. Diese bekommt unser Gehirn in Form von Glucose (Traubenzucker) geliefert. Dieser Zucker, der in vielen Kohlenhydraten vorkommt, ist der eigentliche Treibstoff für unsere grauen Zellen. Kohlenhydratreich sind vor allem Getreideprodukte, also Brot und Müsli, Obst, Nudeln, Reis und Kartoffeln.

Damit unser Gehirn beim Lernen und Studieren gut arbeitet, braucht es neben der Glucose noch weitere Nähr- und Vitalstoffe: Eiweiß, Fett, Vitamine und Mineralstoffe, Wasser sowie ausreichend Sauerstoff.

Für das Funktionieren der Nervenzellen sind sogenannte Neurotransmitter wichtig. Das sind Botenstoffe, die Signale von Nervenzellen auf andere Zellen übertragen. Um diese herstellen zu können, braucht unser Körper Eiweiß, das in Milchprodukten, Käse, Eiern, Fisch, Fleisch und Wurst und Nüssen enthalten ist.

Sowohl für seine Entwicklung als auch für sein optimales Funktionieren benötigt unser Gehirn bestimmte Fette, aus denen es zu etwa 60 % besteht. Knapp ein Drittel davon macht die Docosahexaensäure (DHA) aus. Die DHA ist wichtig für die schnelle Impulsübertragung und gehört zu den Omega-3-Fettsäuren. Diese Fettsäuren sind essentiell. Weil unser Körper sie nicht selbst herstellen kann, müssen wir sie mit der Nahrung aufnehmen. Reich an Omega-3-Fettsäuren sind neben Seefisch und bestimmten Pflanzenölen wie Leinöl, Walnussöl und Rapsöl auch Nüsse, Leinsamen und Chia.

Vitamine und Mineralstoffe sind erforderlich, damit das Gehirn gut läuft. Zwar werden alle Vitamine gebraucht, besonders wichtig sind jedoch die Vitamine der B-Gruppe. Sie werden daher als „Brainfood“ bezeichnet. Sie sind vor allem in Fisch, Fleisch, Geflügel, Nüssen und Vollkornprodukten enthalten. Ein Mangel schwächt die Gedächtnisleistung, denn B-Vitamine werden für die Bildung der Neurotransmitter ebenso gebraucht wie für den Aufbau neuer Nervenzellen und der Signalübertragung zwischen diesen. Notwendig ist auch Vitamin D. Es ist in fettreichen Fischen, Pilzen und Innereien enthalten und kann über das Sonnenlicht gebildet werden. Vitamin D schützt die Nervenzellen und verbessert die Gehirnleistung – nicht nur bei Älteren. Ein Mangel schadet dem Gehirn und führt zu kognitiven Störungen.
Für die Weiterleitung von Nervenimpulsen ist der Mineralstoff Calcium wichtig. Magnesium schützt vor Stress und ist für die Freisetzung von Energie notwendig. Eisen ist für die Sauerstoffversorgung der Gehirnzellen erforderlich. Das Spurenelemente Selen ist für die Konzentration, Mangan für die Gedächtnisleistung wichtig.

Nur wenig läuft jedoch, wenn wir zu wenig trinken. Dann nämlich nimmt die geistige Leistung ab. Unser Blutplasma besteht zu über 90 % aus Wasser und ist für den Nährstoff- und Sauerstofftransport wichtig. Trinken wir zu wenig, wird das Blut dickflüssiger. Es fließt langsamer und die Versorgung des Gehirns gerät ins Stocken.

Notwendig für die grauen Zellen ist auch eine ausreichende Sauerstoffzufuhr. Deshalb ist frische Luft zum Lernen besonders wichtig.
 

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Quelle: Wirths PR,